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Ehrenamt: Heute Stationsleiter, gestern im Flutkatastropheneinsatz

11.08.2021 St. Marien-Hospital Mülheim an der Ruhr, Contilia

Es gibt viele Geschichten von Helfenden in der Flutkatastrophe. Wir möchten noch eine von unserem Kollegen Fabian Remmen erzählen.

Der 27-jährige ist Stationsleiter einer psychiatrischen Station (Maria 3) hier bei uns im St. Marien-Hospital Mülheim. Der Gesundheits- und Krankenpfleger mag die Herausforderung und die Arbeit im Team. Beides gab es ab 14. Juli 2021, 19.30 Uhr, in ungeahntem Ausmaß, denn mit seinem Bootstrupp der DLRG-Wasserrettung aus dem Bezirk Kreis Kleve war er einer von vielen Ehrenamtlichen, die unmittelbar in der Katastrophenhilfe eingesetzt wurden. Niemand aus seinem Trupp hätte sich vorher das gewaltige Ausmaß der Hochwasserkatastrophe an so vielen Orten in so unterschiedlichen Regionen vorstellen können. Auch Fabian Remmen nicht, obwohl er seit 20 Jahren dabei ist.

„Wir sind mit dem Wasserrettungszug erst nach Solingen geschickt worden. Dort haben wir die Altstadt nicht mehr wiedererkannt. Zuerst haben wir begonnen,  Menschen aus den Fachwerkhäusern zu evakuieren. Die Wupper hatte sich zu einem reißenden Strom entwickelt. Die starke Strömung erschwerte unsere Wasserrettung.“ Weiter Einsatzorte waren Leichlingen (bei Leverkusen), Eschweiler und Ahrweiler:  „Wir haben noch nie so ein Hochwasser mit dieser enormen Kraft erlebt und wir haben auch noch nie ein solches Ausmaß an Zerstörung gesehen,“ erzählt der Stationsleiter der Pflege.

Fabian Remmen erlebte in den extremen Einsätzen eine hohe Hilfsbereitschaft, auch von Menschen, die gerade vieles verloren hatten. Ein Restaurantbesitzer kochte für die Wasserrettung, eine andere Gruppe ließ die Katastrophenhelfer im Gebäude schlafen. Die Einsätze haben die Ehrenamtlichen in seinem  Trupp noch einmal stärker zusammengeschweißt („Die Gespräche untereinander sind goldwert.“) Ganz eng hat die DLRG mit Polizei, THW und Feuerwehr zusammengearbeitet. So brachen zwei Räumpanzer der Polizei die Strömung, sodass die Wasserschutzboote zu den Häusern in den Fluten gelangen konnten, um die Bewohner zu evakuieren. Drei Tage war Fabian Remmen ununterbrochen im Einsatz.

Ein kurzer Anruf beim Vorgesetzten und er war für den Einsatz von seiner Arbeit freigestellt. Auch das gehört zum ehrenamtlichen Katastrophenschutz: er funktioniert nur, wenn alle unterstützen und dann gemeinsam handeln. Gerade die gegenseitige Hilfe, hat Fabian Remmen tief beeindruckt und bewegt ihn auch heute noch.

Herzlichen Dank an Fabian Remmen und sein Team der DLRG-Wasserrettung für den Mut, die Ausdauer und den Willen, zu helfen.