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Junge Retter unterwegs – Wiederbelebung auf dem Stundenplan

22.09.2023 Elisabeth-Krankenhaus Essen, Contilia, Herz und Gefäße

Ein Herzstillstand kann jeden treffen – überall! Grund genug für Dr. Ingo Voigt, Chefarzt der Klinik für Akut- und Notfallmedizin im Elisabeth-Krankenhaus Essen, im Rahmen der Woche der Wiederbelebung (18. bis 25. September) in Sportvereinen und Schulen das Thema Wiederbelebung in den Fokus zu stellen.

Mit der von ihm gegründeten Initiative „Junge Retter“ macht sich Dr. Ingo Voigt dafür stark, dass jeder Leben retten kann und weiß, was im Notfall zu tun ist: Prüfen, Rufen, Drücken, Schocken!

In der Gesamtschule Bockmühle stand das Thema „Junge Retter“ und „Wiederbelebung“ am Mittwoch, 20. September, gleich auf zwei Stundenplänen. Morgens saßen Lehrer:innen verschiedener Essener Schulen auf der „Fortbildungs-Schulbank“, mittags Schüler:innen der Gesamtschule Bockmühle.

„Mein Ziel ist es, mit dem Programm der Initiative „Junge Retter“, unter anderem Lehrer:innen so zu schulen und fit zu machen, dass sie selbst das Thema Wiederbelebung an ihre Schulen bringen können, hier können sie dann Kolleg:innen und auch Schüler:innen ebenfalls fit machen. So dass immer mehr Menschen in unserer Stadt helfen können, Leben zu retten“, fasst Dr. Ingo Voigt das Konzept „Train the Trainer“ zusammen. Die diesjährige Veranstaltung an der Gesamtschule Bockmühle sei ein Anfang. „Ich freue mich, wenn im kommenden Jahr mindestens doppelt - wenn nicht dreifach -  so viele Teilnehmer:innen dabei sind.“

Ziel des Tages sei es, zu vermitteln, dass es nur recht einfacher Mittel und Ideen bedarf, um das Thema im Unterricht einzubauen. „Eigentlich braucht es nur eine leere Plastikflasche, ein T-Shirt, Gummibänder und ein wenig Zeitungspapier“, zeigt Voigt die Möglichkeit, einen HLW-Torso nachzubauen, auf. „So kann dann das Wichtigste geübt werden: Drücken!“

Auch die Schüler:innen waren hoch motiviert zu lernen, wie die erste Hilfe im Notfall funktioniert, was sie tun können. Schwer beeindruckt waren sie davon, dass die 8 Minuten  - die Zeit, die ab dem Anruf vergeht bis der Rettungswagen am Ort des Geschehens eintrifft- doch sehr lang sein können. „Die ganze Zeit alleine zu drücken, das ist mega anstrengend“, so eine der „Ersthelferinnen“. „Gut, dass wir uns abwechseln konnten!“

Dr. Ingo Voigt wurde nicht müde zu betonen, dass es auf genau diese erste Zeit, die Herz-Druck-Massage durch den Laien, ankommt. „In Deutschland fährt der Rettungsdienst jährlich 100 000 Mal aufgrund von Herzstillstand raus, das sind mehr als 200 Einsätze am Tag. Nur 10% verlassen das Krankenhaus lebend, nur 5% können ihr Leben weiterleben wie vor dem Herzstillstand. Unsere Nachbarn in Dänemark und Holland haben viel bessere Prognosen“, so Voigt. „Das ist nicht zuletzt deshalb so, weil das Thema Wiederbelebung fester Bestandteil des Schulunterrichts ist. Jeder Jugendliche wissen, was zu tun ist, wenn ein Notfall passiert. Hier können und sollten wir von unseren Nachbarländern lernen!“

Mit diesem Aktionstag ist ein Anfang gemacht. Die teilnehmenden Lehrer:innen waren sich einig, mit diesem Knowhow trauen sie sich zu, ihren Schüler:innen die wichtigsten Infos an die Hand zu geben, regelmäßig zu üben, was im Notfall zu tun ist: Prüfen! Rufen! Drücken! Schocken!

Weitere Infos: Klinik für Akut- und Notfallmedizin, Birgit Buschkowski, Mail: b.buschkowski(at)contilia.de, Fon: 0201 897 4041

Text und Foto: DR