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Junge Retter x Gesamtschule Bockmühle – Reanimationsschulung für Lehrkräfte

Erstellt von Katharina Tugend

26.09.2025 Elisabeth-Krankenhaus Essen, Notfallmedizin

Zum vierten Mal waren die „Jungen Retter“ zu Gast an der Gesamtschule Bockmühle in Essen, um Lehrkräfte zu schulen, damit diese ihre Schüler:innen zukünftig fit für den Ernstfall machen können.

„Ich finde es genial, dass die ‚Jungen Retter‘ das machen. Alles, was wir als Lehrkräfte lernen und weitervermitteln können, ist etwas Tolles für unsere Schulgemeinschaft – gerade bei so einem wichtigen Thema, über das jede:r Bescheid wissen sollte“, sagt Julia Gajewski, Schulleiterin der Gesamtschule Bockmühle.

Im Rahmen der „Woche der Wiederbelebung“, die jedes Jahr im September stattfindet, wurde der Workshop mit den „Jungen Rettern“ bereits zum vierten Mal durchgeführt. Das Projekt vermittelt in Schulen, Sportvereinen und anderen Organisationen das Wissen, um selbst sicher eine Reanimation durchführen und andere dazu anleiten zu können. In Notfallsituationen sollte man wissen, wie man einen Herz-Kreislauf-Stillstand erkennt und eine Herzdruckmassage durchführt.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Dr. Ingo Voigt, Chefarzt der Klinik für Akut- und Notfallmedizin am Elisabeth-Krankenhaus Essen, und seinem Team. Die Idee: ein Konzept schaffen, mit dem man möglichst viele Menschen erreicht. Voigt erklärt, was dahintersteckt: „Die meisten Herz-Kreislauf-Stillstände passieren im privaten Umfeld. In den meisten Fällen sind Freunde, Familie oder Kolleg:innen anwesend. In diesem Moment werden sie zu Ersthelfer:innen und müssen wissen, was zu tun ist. Denn nur wenn die sogenannte Rettungskette sofort gestartet wird, können wir Profis übernehmen. Jeder Mensch sollte im Notfall wissen: Prüfen, Rufen, Drücken!“
„Wir haben schon viele Schulen erreicht und konnten Multiplikator:innen ausbilden. Diese Menschen tragen nun die Idee der ‚Jungen Retter‘ weiter – und wir wissen, dass es funktioniert“, berichtet Voigt weiter. Auch bei der vierten Ausgabe nahmen über 20 Lehrkräfte der Gesamtschule Bockmühle und der Luisenschule in Mülheim an der Ruhr teil. Das Konzept geht auf, wie Julia Braunsch, Lehrerin an der Gesamtschule Bockmühle, erzählt: „Ich mache die Kurse in der Oberstufe. Aber auch mit jüngeren Schüler:innen habe ich bereits die Herzdruckmassage geübt. Das ist eine tolle Sache, und man kann viele Unsicherheiten nehmen.“

Mittlerweile hat auch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen erkannt, dass dieses Erste-Hilfe-Wissen in die Schulen gehört. Ab dem Schuljahr 2026/27 soll das Thema im Lehrplan verankert und Schüler:innen der Sekundarstufe I mit dem lebensrettenden Schema „Prüfen – Rufen – Drücken“ vertraut gemacht werden. Voigt selbst hat genau dies immer wieder als Idee geäußert und freut sich sehr über diese Entwicklung: „Es ist ein starkes Signal! Damit rückt eine Vision, die ich gemeinsam mit vielen Mitstreiter:innen habe, endlich in greifbare Nähe.“

Mehr zum Projekt „Junge Retter“ auf unserer Webseite!

Text: KT | Foto: KT