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Weltfrühgeborenentag: Áron wird 5!

Erstellt von Katharina Tugend

17.11.2025 Elisabeth-Krankenhaus Essen, Contilia, Geburt, Kinder- und Jugendmedizin

Das Team des Elisabeth-Krankenhauses Essen hält die Tradition aufrecht: Zum Weltfrühgeborenentag besuchten wir Áron und seine Familie. 2020 kam der nun fast 5-Jährige mit 490 g als Frühchen im Elli zur Welt. Seitdem begleiten wir ihn und freuen uns jedes Jahr über seine Fortschritte.

„Wir sind gestern mit unseren Laternen gegangen. Ich hatte eine Marienkäferlaterne. Die hat aber Mama gebastelt,“ fängt Áron sofort zur Begrüßung an zu erzählen. Der Herbst ist immer sehr aufregend: Halloween, St. Martin, der Besuch von Ellis Unternehmenskommunikation, dann folgt Árons Geburtstag und dann der seines großen Bruders Tibor. Es ist ganz schön viel los. Im Kindergarten ist der fast 5-Jährige gerade zum Morgenkreissprecher geworden. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn er muss nun die Fragen nach Tag und Wetter stellen sowie fragen, wie sich die Kindergartenkinder an dem jeweiligen Tag begrüßen wollen. Áron ist sichtlich stolz über diese Aufgabe, die er sich mit einem äteren Kind teilt. Das sei schon ein Vorschulkind, aber Áron müsse ihn manchmal korrigieren. In den letzten zwölf Monaten hat Áron riesige Fortschritte gemacht. Er ist nicht nur gewachsen und plaudert nun viel mehr. Er hat auch motorisch einen riesigen Sprung gemacht, malt und bastelt sehr gerne. Musik ist seine große Leidenschaft, er singt und tanzt. Auch das E-Piano im Wohnzimmer ist nicht sicher vor ihm. Ausdauer und Konzentration sind gestiegen. Er zeigt schon Interesse daran, seinen eigenen Namen schreiben zu wollen.

Aber es haben sich noch viele andere Dinge verändert. Vater Imre Konyári erzählt: „Maria war erschöpft. Wie so oft hat sie als Mutter die größte Last und das Management von Árons Therapien übernommen. Wir haben dann unter uns ausgemacht, dass wir das anders regeln müssen. Deshalb habe ich die Stunden in meinem Job reduziert und arbeite nun Teilzeit. Maria ist entlastet und ich muss ehrlich sagen, dass ich es total genieße, in der Mitte der Woche einen ganzen Tag für die Familie zu haben." Nun machen Papa und Sohn jeden Mittwoch eine riesige Radtour zu den einzelnen Therapieterminen. Im Terminkalender stehen weiterhin Heilpädagogik, Ergo- und Physiotherapie. Die Radtour geht dabei über Heisingen bis zum Limbecker Platz. Neben der Unterstützung sieht Maria Konyári einen weiteren Vorteil: „Imre geht mit einem absolut frischen Blick an die Therapien heran. Er hat eine andere Perspektive und ihm fallen ganz andere Dinge auf.“

Schon lange verblassen die Spuren von Árons Start ins Leben. Mit nur 490 g kam er im November 2020 im Elli zur Welt. Zuvor wurde um jeden Tag der Schwangerschaft gekämpft. In der 27. Schwangerschaftswoche wurde er dann geboren und begann sofort seine Aufholjagd. Jährlich starten in Deutschland zwischen 60.000 bis 65.000 Kinder zu früh ins Leben. Alle Kinder die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, gelten als Frühgeboren. Jede Situation und jeder Start sind aber sehr individuell. Bei Áron war das sehr geringe Geburtsgewicht und Schwierigkeiten mit der Lunge ein großes Problem. Erst im April 2021 konnte der aufgeweckte Junge zu seinen Eltern und seinem Bruder nach Hause. 

Mittlerweile ist er nur noch selten krank, auch die meisten Kindergartenkrankheiten sind schon überstanden. Anfang 2025 gab es leider ein Wiedersehen auf der Kinderstation des Ellis. Áron hatte sich mit dem RS-Virus infiziert, hatte hohes Fieber und musste einige Tage im Krankenhaus bleiben. Leider brauchte er auch für eine Nacht zusätzlichen Sauerstoff. Etwas, was die Familie noch aus seinem ersten Lebensjahr kannte. Maria resümiert: „Es war ein bekanntes Gefühl, aber nicht negativ, sondern ausschließlich rational. Es war wichtig und notwendig, dass er den Sauerstoff bekam.“ Zum Glück war auch das nach ein paar Tagen überwunden und Áron hält seitdem wieder alle auf Trapp. Schmuggelt heimlich Kekse an seinen Eltern vorbei, spielt, flitzt mit seinem Roller durch die Gegend und zeigt sich sehr neugierig. Mit Rückblick auf Árons besonderen Start als Frühchen sagt Imre: „Wir leben nun einfach nur unseren Alltag und das ist aufregend genug!“

 „In zwei Jahren geht es für Áron schon in die Schule. Wir machen uns aber jetzt schon viele Gedanken, wie wir ihn dabei am besten begleiten können,“ erzählt Maria. Imre wird konkreter: „Wir möchten nicht, dass er am Anfang seiner Schullaufbahn Frustration erlebt.“ Der große Bruder ist im Sommer eingeschult worden und die Familie lernt gerade die Neuerungen kennen, die die Schule mit sich bringt. Dabei haben sie immer im Hinterkopf, wie sie Áron durch diese Zeit begleiten wollen. Es soll aber auch keinen Druck geben. Áron zeigt sich sehr aufgeweckt und interessiert. Dass die Kinder zweisprachig aufwachsen, fördert zusätzlich. Imre liest den Jungs jeden Abend etwas auf Ungarisch vor. Árons Aussprache wird immer besser. Der Vater kann es manchmal selbst nicht glauben: „Es ist toll, dass wir nach so einem Start ins Leben das Thema Bilingualität haben. Hätte mir das damals jemand gesagt, hätte ich nur gerufen ‚Halt! Stopp!‘, wir müssen hier erst einmal das überstehen.“

Familie Konyári hat es überstanden und lebt nun den liebevoll, chaotischen Alltag, den viele junge Eltern kennen. Ende November stehen die beiden Kindergeburtstage an und die Planungen laufen auf Hochtouren. Wir wünschen Áron und Tibor tolle Geburtstage, schöne Geschenke und alles Gute für die neuen Lebensjahre.

Árons Reise in den vergangenen Jahren? Hier einfach nachlesen:

Text: KT | Bild: KT