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Zertifizierte Chest-Pain-Unit nimmt Betrieb auf

Erstellt von Katharina Landorff

19.10.2022 St. Marien-Hospital Mülheim an der Ruhr, Contilia, Herz und Gefäße

Wenn es um unklare Brustschmerzen geht, dann ist die so genannte Chest-Pain-Unit (CPU) die erste Wahl für Notfallpatient:innen. Dort erfolgt die effektive und optimierte Versorgung von kardiologischen Notfällen.

Seit heute steht in Mülheim eine offiziell von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierte Einrichtung im katholischen Krankenhaus zur Verfügung und hat den Betrieb aufgenommen. Die CPU verfügt im Erdgeschoss des Krankenhauses über vier Betten mit Überwachungsmonitoren und speziell geschulten Personal. Räumlich liegt dieser Bereich in direkter Nähe zur Zentralen Notaufnahme.

Patient:innen mit Brustschmerzen, Atemnot oder Herzrhythmusstörungen, die sich fußläufig oder mit dem Rettungsdienst in der Zentralen Notaufnahme des St. Marien-Hospitals Mülheim an der Ruhr vorstellen, werden unmittelbar in die dort neu etablierte Chest-Pain-Unit aufgenommen. Die personelle und apparative Ausstattung dieser Einrichtung, die von Chefarzt Prof. Dr. Heinrich Wieneke geleitet wird, entspricht den aktuellen hohen Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.

Das Konzept der CPU ist in den USA entwickelt worden. Die wichtigste Aufgabe der CPU besteht darin, Patient:innen mit lebensgefährlichen Erkrankungen des Herzens, der Gefäße, des Brustkorbes und der Lunge schnell zu erkennen und unverzüglich eine entsprechende Therapie einzuleiten. Ein Team aus Pflegekräften und Ärzten versorgt die Patient:innen mit Brustschmerz in dafür speziell ausgerüsteten Räumen. In großen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass durch diese Spezialeinheiten die Sterblichkeit des akuten Herzinfarktes im Vergleich zu einer normalen Notaufnahme deutlich gesenkt werde konnte. Auf der anderen Seite lassen sich aber auch durch optimierte Abläufe unnötige Krankenhaus­aufnahmen vermeiden. Vor diesem Hintergrund hat das St. Marien-Hospital Mülheim nun seine gut etablierte invasive Kardiologie um die neue Versorgungsstruktur erweitert.

Die Etablierung der CPU umfasste umfangreiche Schulungsprogramme des Personals sowie bauliche Maßnahmen. Daneben sind auch die Kooperationen mit anderen Fachabteilungen innerhalb und außerhalb des SMH zur optimalen Versorgung dieser Patienten angepasst worden. Die Abläufe sind dahingehend optimiert worden, dass eine zielgerichtete und patientenorientierte Diagnostik ohne Zeitverlust möglich ist. Dieses Konzept sieht auch bei entsprechender Notwendigkeit den Einsatz moderne Verfahren wie Herzkatheter, Computertomographie und der Magnet-Resonanz-Tomographie vor. Die bisherigen Erfahrungen bestätigen, dass die Patient:innen von den neuen Strukturen profitieren.

Bildzeile: (v.l.n.r): Geschäftsführer Carsten Preuß und Klinikmanager Lasse van de Sand mit dem Team aus Kardiologen und Zentraler Notaufnahme beim Start der Chest-Pain-Unit (v.l.n.r.): Dr. Dirk Lindemann (Lt. Oberarzt Kardiologie), Kathrin Hoppe (Pflegerische Leitung Herzkatheterlabor), Chefarzt Kardiologie Prof. Dr. Heinrich Wieneke, Pflege-Bereichsleiter Milan Ivanovic, Lukas Flanz (Leitung Pflege ZNA) und Dr. Behman Zadeh (Oberarzt Kardiologie).


Foto Stella Scheibenzuber / SMH