Psychiatrische Tagesklinik

St. Elisabeth-Krankenhaus Niederwenigern

Psychiatrische Tagesklinik

Tagsüber Therapie, abends wieder zu Hause

Ambulant oder stationär? Manchmal liegt die passende Therapieform genau dazwischen: Mit 30 Therapieplätzen betreuen wir Menschen, bei denen eine ambulante  Behandlung nicht ausreicht, eine vollstationäre Behandlung aber nicht – oder nicht mehr – notwendig ist.

Für viele Patienten ist der teilstationäre Aufenthalt eine große Erleichterung und ein wichtiger Schritt zum Erreichen der persönlichen Therapieziele. Ziele können sein, wieder mehr Lebensqualität zu spüren, im Alltag belastbarer zu sein und die sozialen Kontakte wieder aufzunehmen. Ganz allgemein möchten wir für unsere Patienten neben der Symptomminderung eine allgemeine psychische Besserung durch die tagesklinische Therapie erreichen. Unser Behandlungsteam legt großen Wert auf eine Atmosphäre, die soziale Kontakte und Aktivitäten fördert, Rückzug und Isolation hingegen vermeidet. In einer sicheren, ruhigen Umgebung können unsere Patienten sich mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen und genesen.

"Wir stärken unsere Patienten darin, Veränderungen des eigenen Erlebens und Verhaltens zu erlernen und im geschützten Rahmen unserer Tagesklinik auszuprobieren. Das gibt Sicherheit zurück, und die Patienten können sich in ihrem Umfeld wieder unbeschwerter bewegen.“

Sebastian Herbeck, Psychologe in der Tagesklinik

Therapie

Das Therapieprogramm stellt das Behandlungsteam individuell für jeden Patienten zusammen. In seinem persönlichen Behandlungsplan findet jeder Patient die für ihn verbindlichen Therapieveranstaltungen und die zusätzlichen Angebote, die optional genutzt werden können.

Beispiel Behandlungsplan

* Spezielle Angebote/Pflegerische Gruppen nach Absprache.
 MontagDienstagMittwochDonnerstagFreitag
ab 8.00 UhrEintreffenEintreffenEintreffenEintreffenEintreffen
8.15-9.00 UhrAb 8.15 Uhr: Frühstück8.30-9.00: Bürozeiten8.15 Uhr: Blutentnahme*8.30-9.00 Uhr: Bürozeiten8.30-9.00 Uhr: Bürozeiten
9.00-12.00 Uhr9.15-09.45 Uhr: Wochenend-rückblick mit Wochenplanung9.10-11.00 Uhr: Behandlungs-konferenz*9.15-9.45 Uhr: Zielorientierte Großgruppe8.45-10.00 Uhr: Ergotherapie9.00-9.30 Uhr: Patienten-geleitetes Stationsforum
 10.00-11.15 Uhr: Zieloffene Gruppe10.30-12.00 Uhr: Konzentrative Bewegungs-therapie10.00-11.15 Uhr: Zieloffene Gruppe10.00-12.00 Uhr: Kochen*10.00-12.00 Uhr: Backen*
   11.30 Uhr: Medizinische Visite11.00-12.00 Uhr: Chef-/Oberarzt-visite*11.00-11.45 Uhr: Literaturkreis
    ab 12.10 Uhr: Gemeinsames Mittagessen 
12.00-13.00 UhrMittagspauseMittagspauseMittagspauseMittagspauseMittagspause
13.00-15.45 Uhr13.00-14.30 Uhr: Kunsttherapie *13.00-14.30 Uhr: Kunsttherapie *12.45-14.00 Uhr: Ergotherapie13.30-14.45 Uhr: Sport- und Bewegungs-therapie13.00-13.30 Uhr: Entspannungs-therapie
 13.00-14.15 Uhr: Achtsamkeits-gruppe *13.00-14.00 Uhr: Musiktherapie *Pflegegespräche * Kreativ- und Dekogruppe 13.30-14-00 Uhr: Wochenausklang
 13.45-14.45 Uhr: Aktivierung der Sinnes-wahrnehmung * 14.15-15.15 Uhr: Depressions-bewältigungs-gruppe 14.00-14.30 Uhr Gemeinsames Kaffeetrinken
 15.00-15.00 Uhr: Planung Kochen und Backen    
 15.15-15.45 Uhr: Tagesrückblick15.15-15.45 Uhr: Tagesrückblick15.15-15.45 Uhr: Tagesrückblick15.15-15.45 Uhr: Tagesrückblick15.15-15.45 Uhr: Medikamenten-ausgabe

 

 

Therapeutisches Milieu

Wir legen Wert auf eine gute Atmosphäre, die soziale Kontakte und Aktivitäten fördert, um Rückzug und Isolation zu vermeiden. Das Stations- und Behandlungsprogramm soll nicht nur das Zusammenleben erleichtern, sondern die Auseinandersetzung mit der Erkrankung in einer sicheren, ruhigen Umgebung ermöglichen und so die Genesung fördern. Im stationären Alltag können Veränderungen des eigenen Erlebens und Verhaltens erlernt und in einem geschützten Rahmen ausprobiert werden. So können Patienten die Erfahrung machen, dass durch kleine Schritte Veränderungen bewirkt und Ziele wie z.B. mehr Aktivität und Selbstsicherheit, befriedigende soziale Beziehungen und damit insgesamt eine bessere Lebensqualität erreicht werden können. Das Stationsprogramm ist möglichst alltags- und lebensnah gestaltet, um die Rückkehr in das gewohnte Leben zu erleichtern.

 

Diagnostik 

Dem individuellen Behandlungs- und Wochenplan geht eine ärztlich psychiatrische und eine psychologisch Diagnostik voraus. 

Ärztlich-psychiatrische Diagnostik:

  • Klinische Befundserhebung 
  • Laboruntersuchungen
  • EEG 
  • EKG
  • Apparative Diagnostik in Abhängigkeit vom klinischen Befund

Psychologische Diagnostik: 

  • „In vivo“-Diagnostik durch Wahrnehmung der PatientInnen im Alltag
  • im Bedarfsfalle psychologische Testdiagnostik (Leistungs-, Aufmerksamkeits-, Persönlichkeitstests)

 

Therapiespektrum:

Achtsamkeit heißt, alles, was im gegenwärtigen Moment geschieht, bewusst wahrzunehmen, ohne zu urteilen. Oft verliert man den gegenwärtigen Augenblick aus den Augen, die einzige Zeit, in der man handeln und die man erleben kann. Wenn sich die Gedanken nur noch in der Zukunft oder der Vergangenheit befinden, ist es nicht mehr möglich, präsent zu sein, weder bei kleinen noch bei großen Ereignissen – das Leben rauscht förmlich an uns vorbei, ohne gelebt zu werden. 

Durch Achtsamkeit ist es möglich, innezuhalten und die Atmung, den Körper und die Gedanken aufmerksam wahrzunehmen, ohne sie direkt beurteilen oder verändern zu wollen. Dadurch ist ein tieferes Verständnis für sich selbst möglich. Man erkennt, dass man auch in stressigen oder kritischen Situationen wach und aufmerksam handeln kann, ohne sich in der Situation zu verlieren und nur noch automatisch zu reagieren. In der Achtsamkeitsgruppe wird diese Haltung in einem kleinen Kreis geübt und angewandt.

Bewegungsmeditation der 4 Himmelsrichtungen

Für viele Menschen sind Bewegungsmeditationen ein leichterer Weg zur Ruhe zu kommen. Die fein aufeinander abgestimmte Kombination von Atmung, Bewegung und Stille ist ein wunderbarer Weg, unseren Alltagsstress wahrzunehmen und aktiv loszulassen. Die Ziele sind: 

  • Stressabbau 
  • Größere Lebensqualität, Leichtigkeit, Wohlbefinden und innere Stärke 
  • Bewusstwerdung von eigenen Bewegungs- und Handlungsmustern 
  • Aufspüren von inneren Blockaden, welche in den Bewegungen gelöst und harmonisiert werden 
  • Körper und Geist kommen ins Gleichgewicht 
  • Bedrückende und beängstigende Gedanken kommen zur Ruhe

Ziel der Depressionsbewältigungsgruppe ist das Erlernen von Techniken und der Erwerb von Fertigkeiten zur Bewältigung und Prophylaxe depressiver Episoden. Sie sollen Raum finden, sich individuell mit ihren Fragen einzubringen, so wird Ihnen Hilfe zur Selbsthilfe angeboten. Behandelt werden folgende Themenkomplexe:

  • Was ist eine Depression? Symptome und Verlaufsformen. 
  • Wie entsteht eine Depression und wodurch wird sie aufrechterhalten? 
  • Der Zusammenhang zwischen Aktivitäten und Stimmung. 
  • Der Zusammenhang zwischen Kognitionen und Stimmung.

Regelmäßige Einzeltherapien bilden einen festen Bestandteil der Behandlung. In vertraulichen Gesprächen werden Klärungs- und Veränderungsziele vereinbart, an denen Patient und Therapeut während der Behandlungsdauer gemeinsam arbeiten. Einzeltherapien finden mit Psychologen und Ärzten statt. In der überwiegend verhaltenstherapeutisch orientierten Therapie werden Erklärungsmodelle für psychische Erkrankungen erarbeit und Wege aus der Erkrankungen aufgezeigt. In einer Atmosphäre, die von Vertrauen und Respekt gekennzeichnet ist, finden auch persönliche Anliegen Raum und Beachtung im Rahmen der Therapie.

Entspannung gewinnt in einem immer schneller werdenden Alltag einen besonderen Stellenwert. Angewandte Entspannungsverfahren können im Rahmen einer Behandlung erlernt werden. Besonders geschulte Mitarbeiter bringen den Patientinnen und Patienten, durch zahlreiche klinische Studien, als wirksam evaluierte, Entspannungsverfahren näher.

Progressive Muskelentspannung

Bei der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson handelt es sich um ein Verfahren, bei dem durch die bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung erreicht werden kann. Bei vielen Menschen ist die Grundanspannung der Muskulatur erhöht. Ein Ziel des Verfahrens ist eine Senkung der Grundanspannung auf das normale Niveau. Ein weiteres Ziel der PMR ist, durch die gerichtete Entspannung der Muskulatur, Zeichen körperlicher Unruhe oder Erregung zu reduzieren. Darüber hinaus können Muskelverspannungen aufgespürt und gelockert und damit Schmerzzustände verringert werden.

Autogenes Training

Das Autogene Training basiert auf der Suggestion eines ruhigen Körperzustandes. Die Wirksamkeit der Technik beruht darauf, dass die Beruhigung des Körperzustandes, die Beruhigung des psychischen Zustandes hervorrufen kann. Dies wird durch einzelne suggestive Übungen, wie z. B. der Wärme- oder der Schwereübung, erreicht. Ein Therapeut leitet die Teilnehmer durch die einzelnen Übungen, welche später auch selbstständig vom Patienten durchgeführt werden sollten.

Die Ergotherapie wird ärztlich verordnet und eröffnet Menschen mit psychischen Erkrankungen die Möglichkeit, ihr seelisches Befinden mittels kreativer und handwerklicher Techniken und Materialien zu verbessern. Gearbeitet wird etwa mit Werkstoffen wie Ton, Holz, Peddigrohr, Speckstein, Textilien, Malen u.a. Auch lebenspraktische Übungen (z.B. Einkaufen, Kochgruppe) oder das Trainieren der geistigen Fähigkeiten (computer-gestütztes Hirnleistungstraining) werden genutzt. Durch die verschiedenen Maßnahmen können unter anderem Selbstvertrauen und Selbstständigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit, Motivation und Antrieb gefördert oder neue Interessen geweckt werden. Die Kontaktaufnahme zu Einzelnen und Gruppen kann geübt und verbessert werden.

Gruppenangebote strukturieren nicht nur den Tag, sondern bieten Gelegenheit, in gemeinsamen Aktivitäten und Gesprächsgruppen gegenseitige Unterstützung zu erfahren. Deshalb bieten alle Stationen verschiedene Gruppenaktivitäten als Teil des Therapie-  und Stationsprogramms an.

Meditation

Während der Meditation sollen Sie die Möglichkeit haben, vom Zustand des ständigen Geschäftigseins abzulassen und in einem Zustand des einfachen Seins, des Nichtstuns zu verweilen. Sie erleben einen Raum der Stille, eine Zeit, die Sie mit sich selbst verbringen. Wir üben und vermitteln Ihnen verschiedene Meditationstechniken, durch die Sie Ihre Bewusstheit auf die Vorgänge Ihres eigenen Körpers und Ihres Geistes richten, um mehr Klarheit über Ihre Gedanken, Gefühle und Empfindungen zu erfahren. Angeleitet zu mehr Achtsamkeit gelangen Sie zu mehr Ruhe und Gelassenheit, verbessern Ihre Konzentrationsfähigkeit und entwickeln eine offene, annehmende Geisteshaltung, um so einen bewussten  und liebevollen Umgang mit sich selbst zu erlernen.

OASE der Ruhe

Innehalten und Ruhefinden

Entspannungstraining

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

Alltagstraining

Einkaufen, Kochen, Busfahren- was es zum Alltagsleben braucht, kann gemeinsam geübt werden.

Stationsforum

In der wöchentlichen Versammlung aller Patienten auf der Station wird das Zusammenleben geregelt  und gemeinsame Aktivitäten geplant. Mit der Übernahme verschiedener Stationsdienste leisten alle Patienten einen Beitrag zum Stationsleben. Sofern es notwendig ist, unterstützen die Pflegenden selbstverständlich gern.

Freizeitaktivitäten

Spazierengehen, Kegeln, Spielen - Freizeit sinnvoll gestalten und gemeinsam Spaß haben.

Wohlfühlstunden

Einfach entspannen und genießen

Achtsamkeitsgruppen

Besser und bewusster mit sich und anderen umzugehen erleichtert und bereichert das Leben.

Themenzentrierte Gruppen

Die Gesprächsgruppen sind speziell auf bestimmte Erkrankungen oder auf Patientengruppen wie z.B. junge Erwachsene zugeschnitten.

Koch- und Backgruppen

Das Planen, Zubereiten und das gemeinsame Essen stehen hier im Mittelpunkt.

Das computergestützte Hirnleistungstraining wird speziell angeordnet und dient der Therapie bei krankheitsbedingten Störungen der neuropsychologischen Hirnfunktionen. Behandelt werden Störungen der kognitionsstützenden und höheren Hirnfunktionen.

Gezieltes Training von Aufmerksamkeit, Konzentration, Ausdauer, Merkfähigkeit/ Gedächtnis, Reaktion, Orientierung sowie Handlungsplanung und Problemlösung dienen dem Erlagen bzw. Erhalt der Grundarbeitsfähigkeiten und der Verbesserung der eigenständigen Lebensführung. 

Das hierzu eingesetzte kognitiv-neuropsychologische Computertrainingsprogramm „Cogpack“ hat sich seit langem in der Therapie bewährt und ist bei vielen psychiatrischen Krankheitsbildern einsetzbar. Es wird ein kontinuierliches Training von 2-3 mal pro Woche für jeweils 50 Minuten empfohlen.

Die Konzentrative Bewegungstherapie (KTB) ist ein körperorientiertes psychotherapeutisches Verfahren. Sie verbindet Körperleben und körperbezogene Ausdrucksmöglichkeiten mit verbaler Bearbeitung und ist vielen psychotherapeutischen oder -somatischen Kliniken als Therapieverfahren etabliert.   

Selbstbewusstsein durch Körperbewusstsein

Bei der KTB werden Wahrnehmung und Bewegung als Grundlage des Denkens, Fühlens und Handelns genutzt. Im konzentrativen Sich-Wahrnehmen und Sich-Bewegen werden Erinnerungen reaktiviert, die im Laufe des Lebens ihren Körperausdruck in Haltung und Verhalten gefunden haben. Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke werden über die Sinne bewusst gemacht - ob im Umgang mit anderen Personen, dem Raum, der Zeit oder mit Gegenständen. Themen auf verschiedene Weise ausprobieren Passend zum Befinden eines Einzelnen oder der Gruppe gibt es zu einem Thema ein Angebot, etwas auf verschiedene Weise auszuprobieren. So kann erfahren werden, wie ich mich verhalte oder auch anders verhalten könnte, z.B. „Wo sind meine Stärken und was vermeide ich?“, „Bin ich aktiv oder abwartend? etc.“ Es gibt kein Richtig oder falsch. Jeder entscheidet selbst was er annimmt, ablehnt oder verändert. Konzentrative Bewegungstherapie ist ein Üben ohne Übungen. Die Erfahrungen daraus werden im Gruppengespräch bearbeitet, um Veränderungsmöglichkeiten und Ressourcen zu aktivieren.

„Ich kann nicht malen“ - so reagieren viele Teilnehmer, die zum ersten Mal zur Kunsttherapie kommen. Dabei hat das nichts mit „Können“ zu tun. Der Umgang mit Farben und Formen eröffnet einen Zugang zur eigenen Kreativität. Ziel der Therapie ist es, die eigene Kreativität zu erfahren, um diese für den Alltag zugänglich zu machen. Dazu sind keine Mal-Erfahrungen notwendig und es werden auch keine Techniken im Sinne eines Malkurses vermittelt.  

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Das Bild spiegelt Erlebnisse, Gefühle und Wünsche wider, die oftmals nicht in Worte gefasst werden können. Die gemeinsame Betrachtung des Bildes kann dazu führen, die eigenen Ressourcen zu entdecken und neue Wege und Lösungen für sich zu erkennen. Phantasie, Eigenverantwortung, Änderung des Blickwinkels und eine größere Freiheit im Umgang mit Ideen und Erfahrungen werden durch Kreativität angeregt und entwickelt. Die Teilnehmer sind immer dazu aufgefordert, sich aktiv an der Gestaltung der Therapieeinheit zu beteiligen.  

Musik berührt uns anders, oft tiefer als das gesprochene Wort. Sie lädt uns zum Entspannen oder zum Träumen ein, sie bringt uns zum Weinen oder hilft uns Wut abzubauen. Aus der Musik schöpfen wir Energie - und sie macht uns Freude und Hoffnung. Die Musik bietet einen Zugang zu unseren Gefühlen, inneren Bildern und Erlebnissen, welche durch Gespräche nicht immer erreichbar sind.

In der Musiktherapie wird die Musik eingesetzt, um einen Zugang zu grundlegenden Gefühlen und wichtigen Lebensthemen herzustellen. Diese werden sowohl im Gespräch als auch mit Hilfe der Musik bearbeitet. In einer Kleingruppe experimentieren wir mit unterschiedlichen Klang- und Musikrichtungen, um u.a.:

  • Emotionalen Ausdruck zu finden
  • Spannung zu lösen bzw. zur Ruhe zu kommen
  • Kreative Prozesse freizusetzen (Ressourcen zu aktivieren) 
  • Hemmungen abzubauen 
  • Kontakt zu anderen zu finden 
  • Neue Seiten von sich zu entdecken
  • Die Musik zur Probehandlung zu nutzen   

Beim Spielen und auch beim Zuhören werden sowohl vertraute als auch bisher unbemerkte Lebensmuster hörbar und spürbar gemacht. Das Erlebte (Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche usw.) wird im Gruppengespräch reflektiert. Für die Musiktherapie brauchen Sie keine musikalischen Vorkenntnisse!

Jeder von uns hat schon den positiven Einfluss von Bewegung nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Seele erlebt. Sporttherapie als „nebenwirkungsfreie Medizin“ dient nicht nur der Aktivierung und der Steigerung von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, sondern sorgt durch die äußere Aktivität für eine Zunahme der inneren Aktivität. Das Erleben des eigenen Körpers, die Erfahrung von Rhythmus und die Stimulation des sinnlichen Empfindens durch spielerische Bewegung hilft, Spannungen abzubauen und verbessert die Wahrnehmungsfähigkeit. Freude an der Bewegung kann neu oder wieder entdeckt werden und tut einfach gut. Die Sporttherapie als eine Möglichkeit der Selbsterfahrung bietet Ihnen spielerisch Gelegenheit, sich als Teil einer Gruppe zu erleben, Ihre Handlungsmuster im Gruppengeschehen erkennen und sie vielleicht positiv verändern zu können.

Erlernte "Werkzeuge" wollen auch außerhalb der Klinik Anwendung finden. Bei gemeinsam gestalteten Außenaktivitäten mit Patienten und Behandlern können diese Werkzeuge quasi im "echten Leben" ausprobiert werden. So vielfältig die Ideen der Gestalter sind, können sich auch die Projekte gestallten. Ob kulturell, sportlich oder entspannend, wichtig ist die Gemeinschaft, welche Patienten und Behandler gleichermaßen mit einschließt. Das stärkt den Selbstwert und die Selbstwirksamkeit.

Psychische Erkrankungen sind für Betroffene oft schwer zu verstehen und zu akzeptieren, da sie keinen Grund für diese Erkankung erkennen. Angst, etwas nicht richtig gemacht zu haben oder sich aktuelles Handeln und Fühlen nicht erklären zu können, sind meist mit der Hoffnung verknüpft, dass „Fachleute es schon wissen“. Wir glauben jedoch, dass Sie sich selbst am besten kennen und werden Sie dabei begleiten,

  • sich genauer wahrzunehmen,
  • sich besser zu verstehen,
  • einen Zusammenhang Ihrer Erkrankung mit Ihrer derzeitigen Lebenssituation zu erkennen,
  • vorhandene Ressourcen wiederzuentdecken,
  • achtsamer mit sich umzugehen,
  • und Veränderungswege zu finden.

Vertrauen und Verständnis

In der Gruppenpsychotherapie können Sie nach einer Phase des Einlebens (Vertrauensbildung) erarbeiten, in welche Richtung Ihre Veränderung gehen soll und welche Ziele und Bedürfnisse Sie am Ende einer erfolgreichen Behandlung erreicht haben möchten. Hilfreich ist dabei zu spüren, dass Sie von anderen verstanden werden, dass es nicht Ihnen allein so geht und dass andere Menschen Sie wertschätzen. So fällt es häufig leichter, eigene Defizite zu erkennen und Veränderungswünsche und –Ideen zu entwickeln.  

Eigene Stärken entdecken

Mit Hilfe von Rollenspielen, Strukturierungs- und Problemlösegesprächen können Sie im geschützten Rahmen der Gruppe eigene Stärken und Fähigkeiten entdecken. Daraus entwickelt sich in der Regel eine Neueinschätzung Ihrer Situation. Über wiedergewonnen Hoffnung und Aktivität können Sie daran arbeiten, Ihre Stimmungslage zu verbessern, hoffnungsvoller in die Zukunft zu blicken, mehr auf Ihre Bedürfnisse zu achten und insgesamt mehr Lebensfreude zu empfinden. Sie werden im geschützten Rahmen der Gruppe neues Verhalten erproben können und Ängste abbauen lernen.

Diese Gruppentherapie findet an Montagen statt und verfolgt das Ziel, den häufig, im Rahmen von psychischen Störungen, in pessimistischer Weise verzerrten Blick auf die eigene Person und die eigene Leistung zu verändern. In ressourcenorientierter Weise wird das Wochenende ganz bewusst auf seine Erfolge hin betrachtet. Seine Stimmung reguliert zu haben, mit einer schwierigen Situation umgegangen zu sein, konfliktreiche Gespräche durchgehalten zu haben etc. können wichtige Schritte auf dem Weg zum eigenen gesetzten Ziel gewesen sein. Diese Verhaltensweisen sollen daher als sinnvolle Maßnahmen aus einer sonst häufig negativen Gesamtwertung herausgehoben werden. Das Bewusstmachen von Erfolgserlebnissen kann so die Motivation für die Therapie stärken. Des Weiteren soll das Ziel für die kommende Woche bewusst formuliert werden. Auf diese Weise können die anschließend folgenden Therapieerfahrungen mit dem formulierten Ziel in Zusammenhang gebracht und dadurch effektiver genutzt werden.

Psychiatrische Tagesklinik

St. Elisabeth-Krankenhaus Niederwenigern
Etage 1, Altbau, Raum 1.004
Essener Str. 31
45529 Hattingen

Sekretariat: Psychiatrie
Telefon: +49 2324 46 2161
Telefax: +49 2324 46 2198
sekretariat.psychiatrie@contilia.de

Terminvereinbarung zum Vorgespräch: 
Mo.-Do. 8:00 -15:30 Uhr / Fr. 8:00-13:30
Telefon: +49 2324 46 2163

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