Diagnose- und Therapieangebot der Klinik

Philippusstift

Diagnose- und Therapieangebot

Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie

Die Klinik für Neurologie und klinischen Neurophysiologie des Philippusstifts bietet sämtliche modernen speziellen neurologischen Verfahren der Zusatzdiagnostik an. Die Abteilung ist ausbildungsberechtigt durch die Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie (DGKN) für die Zertifikate EMG, EVOP, EEG und Ultraschall.

Die Elektroencephalographie (EEG) dient dazu, Hirnströme aufzuzeichnen. Sie wird in der Diagnostik von Anfallserkrankungen, entzündlichen und degenerativen Hirnerkrankungen eingesetzt.

Die Elektromyographie (EMG) kommt bei Muskelerkrankungen und Nervenlähmungen zum Einsatz. Die Elektroneurographie (ENG) ermöglicht eine Funktionsuntersuchung von peripheren Nerven durch Verwendung kleiner elektrischer Impulse.

Evozierte Potentiale (EVOP) dienen der Funktionsuntersuchung von Nervenbahnen, wie der Sehbahn, der Hörbahn, motorischer und sensibler Bahnen des Rückenmarks und des Gehirns.

Mit modernster Ultraschalltechnik wird die Blutversorgung des Gehirns und die Struktur der einzelnen Blutgefäße beurteilt. Die Doppler- und die Duplex-Sonographie ermöglichen, Gefäßengestellen darzustellen und so das Schlaganfallsrisiko besser abschätzen und feststellen zu können, ob zur Schlaganfallvorbeugung eine Operation oder eine Stenting notwendig ist.

Augenbewegungsstörungen werden mit Videonystagmographie untersucht, ebenso eignet sie sich für die thermische Untersuchung der Gleichgewichtsorgane zur Testung peripher vestibulärer Störungen.

Das autonome Nervensystem steuert unbewusst wichtige Funktionen wie die Herzfrequenz, den Blutdruck, den Gefäßwiderstand und die Schweißsekretion. Die Funktion des autonomen Nervensystems kann mit moderner Computertechnik gemessen werden.

In der Neuropsychologie werden mit bestimmten Testverfahren Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit nach einer Erkrankung untersucht. Hieraus wird ein individuelles Training zur Wiedererlangung dieser Fähigkeiten entwickelt.

Zeit bedeutet Gesundheit: Time is health

In der Abteilung für Sprachtherapie / Neurologie werden ab dem ersten Tag des Krankenhausaufenthaltes Diagnostik, Therapie und Beratung zu Schluckstörungen (Dysphagie), Sprachverarbeitungsstörungen (Aphasie, Sprechapraxie), Gesichtslähmungen (Faciale Paresen) und Einschränkungen der Sprechverständlichkeit (Dysarthrophonie) durchgeführt - ggf. bereits auf der Stroke-Unit.

Die sofortige therapeutische Versorgung einer Dysphagie kann die Gefahr einer Lungenentzündung oder Mangelernährung durch Verschlucken deutlich reduzieren. Bereits am Krankenbett ist eine apparative Schluckuntersuchung (FEES) möglich.

Bei einer Aphasie sind das Verstehen, die Sprachproduktion sowie Lesen und Schreiben beeinträchtigt. Die Sprachtherapeutinnen beraten Patient:innen und Angehörige. Beginn der Therapie ist bereits in der Akutphase. Diese wird über den gesamten Krankenhausaufenthalt, je nach Krankheitsereignis auch im Rahmen einer neurologischen Frührehabilitation fortgesetzt.

Liegt eine Störung der  Sprechverständlichkeit (Dysarthrophonie) oder eine Gesichtslähmung (Faciale Parese) vor, werden die verursachenden motorischen Einschränkungen in der Therapie behandelt.

Die Therapien beinhalten die Arbeit am Störungsbild, Hilfestellung bei der Krankheitsverarbeitung sowie die Beratung der Betroffenen und Ihrer Angehörigen. Das Angebot der Abteilung Sprachtherapie / Neurologie umfasst zusätzlich ambulante Intensiv-Therapien. Im Neurologischen Dysphagiezentrum Essen (NDE) sind stationäre klinische und apparative Schluckuntersuchungen möglich.

Ansprechpartnerin: Angelika Hofmann, Leiterin Abteilung für Sprachtherapie, Fon: +49 201 6400 3375

Ergotherapie ist ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung neurologischer Patienten. Oberstes Ziel ist, den Betroffenen größtmögliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit im alltäglichen Leben zu ermöglichen. Die Maßnahmen der Ergotherapie dienen der Wiederherstellung, Entwicklung, Verbesserung, Erhaltung oder Kompensation der krankheitsbedingt gestörten motorischen, sensorischen, psychischen und kognitiven Funktionen und Fähigkeiten. Die Behandlung der Patienten beginnt auf der Stroke-Unit und wird weiter geführt im stationären Bereich.

In unserem Hause werden auch ambulante Therapien durchgeführt. Wir arbeiten mit vielfältigen Therapiemethoden und Techniken auf neurophysiologischer Grundlage, wie z. B. dem Bobath- oder Affolter-Konzept oder der Spiegeltherapie. Des weiteren bieten wir komplementäre Therapieformen wie z. B. Cranio-sacraleTherapie oder Kinesiologisches Taping an.

Ansprechpartnerin: Sabine van Kempen, Ergotherapeutin, Fon: +49 201 6400 3376

Die Physiotherapie basiert auf zwei Säulen: Krankengymnastik und Physikalische Therapie

Im Vordergrund der krankengymnastischen Behandlung steht das Wiedererlernen von Bewegungen unter Hemmung krankhafter Bewegungsmuster. Die Krankengymnasten sind in speziellen neurologischen Behandlungstechniken wie dem Bobath-Konzept (Therapierung gelähmter Körperregionen) oder der Propiozeptiven Neuromuskulären Fazilitation (Förderung des Zusammenspiels von Nerven und Muskeln) ausgebildet.

Die Physiotherapie umfasst Massagen, Lymphdrainagen, medizinische Bäder, Thermo- und Hydrotherapie sowie die elektrische Muskelstimulation. Diese Maßnahmen dienen der muskulären Entspannung, der Tonusregulation (Spannungszustand der Muskulatur), der Schmerzlinderung und der Muskelkräftigung.

Das MVZ ist ein wichtiger Baustein für die Vernetzung der ambulanten und stationären Versorgung. Durch eine optimale Zusammenarbeit mit den stationären Bereichen des Philippusstifts und durch kurze Wege realisiert das MVZ viele Vorteile für seine Patientinnen und Patienten.

Das Aphasikerzentrum NRW ist ein Modellprojekt des Philippusstifts und des  Bundesverbandes zur Rehabilitation von Aphasikern (Störung der Sprache),  das aus einer Initiative der Selbsthilfe entstanden ist. Es dient als Beratungs- und Begegnungsstätte für Aphasiker und ihre Angehörigen in Nordrhein-Westfalen. In Seminaren und Vorträgen können sich Aphasiker und Angehörige über das Störungsbild aufklären lassen und eine ganzheitliche Betreuung und Therapie erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Aphasikerzentrums NRW.

Das Schlaganfallbüro Ruhr ist ein weiterer Baustein der umfassenden Patientenversorgung am Katholischen Klinikum Essen. Das Büro koordiniert und betreut Selbsthilfegruppen, initiiert  Sport- und Therapieangebote, berät Patienten und Angehörige, organisiert Informationsnachmittage oder Treffen zum Erfahrungsaustausch und bietet Unterstützung bei der Vermittlung von ambulanten und stationären Therapien. Das umfassende Angebot des Schlaganfallbüros Ruhr ist einmalig in der gesamten Region.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite des Schlaganfallbüros Ruhr.