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Forschergeist und Nachwuchs fördern

Erstellt von Katharina Tugend

11.10.2021 Elisabeth-Krankenhaus Essen

Ärzt:innen des Elisabeth-Krankenhauses stellen seltene Erkrankungen auf renommiertem Kongress vor.

„Das ist kein Kegelclubtreffen. Wir sind stolz, dass wir diese Möglichkeit bekommen haben“, freut sich Dr. Falk Pentek, Oberarzt für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Elisabeth-Krankenhaus Essen. Gemeinsam stellte er mit der Assistenzärztin Josephine Holland drei sehr seltene Erkrankungen auf der größten Veranstaltung seines Fachgebiets vor. Dafür ging es zum Kongress für Kinder- und Jugendmedizin nach Berlin, der vom 06. bis zum 09. Oktober 2021 stattfand. Mit im Gepäck: Poster. Auf denen sind die wichtigsten Daten und Fakten der Fallbeispiele festgehalten. Jedes beschreibt eine der drei außergewöhnlichen Erkrankungen, die im Elisabeth-Krankenhaus diagnostiziert und behandelt wurden bzw. werden.

Chefarzt Dr. Claudio Finetti und Dr. Falk Pentek ist es sehr wichtig, junge Assistenzärzt:innen zu fördern und ihren Forschergeist zu ermutigen. Gleichzeitig stehen die Patient:innen im Mittelpunkt, denen es zu helfen gilt. Seltene Erkrankungen werden weniger erforscht, die Entwicklung von Therapien und Medikamente dauert daher länger. Diagnosen sind oft schwierig und langwierig. Alicia Sambale freut sich ebenfalls über die Gelegenheit sich wissenschaftlichen Rätseln widmen zu können und gefördert zu werden, auch wenn sie aufgrund ihrer Elternzeit nicht persönlich zum Kongress nach Berlin reiste. Die Assistenzärztin beschäftigt sich mit dem Beckwith-Wiedmann-Syndrom, eine genetische Erkrankung, die die eine Körperhälfte schneller und mehr wachsen lässt als die andere. Ein weiteres Symptom ist eine zu große Zunge. Diese brachte die Ärzt:innen auf die richtige Spur, als diese bei einem Neugeborenen festgestellt wurde. Sambale ist sich bewusst über die Chance, durch diesen Fall dazu lernen zu können: „Das macht unseren Beruf so spannend. Die gängigen Erkrankungen kennt man, die Seltenen bringen einem jedoch am meisten bei.“

Assistenzärztin Josephine Holland hat sich einem Patienten mit Hereditäre Methämoglobinämie gewidmet, einer genetischen Erkrankung der roten Blutkörperchen. Dies ist der seltenste Fall und wurde bisher nur ein weiteres Mal in der Literatur beschrieben. Das Wissen über solche Erkrankungen auf Kongressen zu teilen, ist wichtig, um Menschen besser helfen zu können, aber gleichzeitig auch eine Auszeichnung. Dass Mitarbeiter:innen des Elisabeth-Krankenhauses Essen gleich mit drei Postern bzw. Fallbeispielen die Möglichkeit gegeben wurde, ist außergewöhnlich. Die Fallvorstellung ist eine besondere Ehre und bietet gerade für den medizinischen Nachwuchs eine tolle Plattform. Die Poster sind ideal, um auf Kongressen mit Kolleg:innen ins Gespräch zu kommen. Genau das liegt Pentek am Herzen, denn er möchte andere Ärzt:innen daran erinnern: „Denkt an die buntestes Kolibris unter den Kolibris. An die absoluten Raritäten.“

Alicia Sambale (li.), Dr. Falk Pentek (mi.) und Josephine Holland (mi.) freuen sich über ihre Posterpräsentationen, die von Dr. Claudio Finetti (re.) unterstützt wurden.