Diabetologie

St. Marien-Hospital Mülheim an der Ruhr

Diabetologie

Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Diabetologie

Diabetes mellitus ist ein Oberbegriff für Stoffwechselerkrankungen, deren Charakteristikum ein erhöhter Blutzucker (Hyperglykämie) ist. Dieser entsteht dadurch, dass die im Blut vorhandenen Zuckermoleküle nicht normal in die Körperzellen eingeschleust werden können, entweder weil Insulin nicht ausreichend produziert wird oder seine Wirkung an den Körperzellen gestört ist.

Je nach Ursache werden verschiedene Diabetesarten voneinander abgegrenzt. Die in Deutschland häufigste Form ist der Typ-2-Diabetes, der im Regelfall bei übergewichtigen Erwachsenen auftritt. Bei diesen Patient:innen ist die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin gestört (Insulinresistenz). Der Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse vom Körper selbst „angegriffen“ wird und in der Folge nur noch unzureichend Insulin produzieren kann. Diese Form tritt meist im Kindes- und Jugendalter auf. Andere Ursachen für einen Diabetes mellitus können zum Beispiel genetische Erkrankungen, Medikamente oder sonstige Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen (u.a. Krebs, Bauchspeicheldrüsen-Entzündung) sein.

Unabhängig von der zugrundliegenden Ursache führt das Vorhandensein chronisch erhöhter Blutzuckerwerte zu körperlichen Beschwerden. Klassische Symptome zu Krankheitsbeginn sind eine erhöhte Urinausscheidung (Polyurie), vermehrtes Durstgefühl (Polydipsie), Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Infekte. Beklagen Patienten Beschwerden dieser Art, steht an erster Stelle die Sicherung der Diagnose sowie eine ursächliche Zuordnung.

Bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes sind Änderungen des Lebensstils von entscheidender Bedeutung und können manchmal therapeutisch ausreichend sein. Bei Bedarf können Tabletten ergänzt werden. Heutzutage stehen den Ärzten viele, sehr gut verträgliche Medikamente zur Verfügung. Auch existieren für Patient:innen mit höheren, durch Tabletten nicht kontrollierbare, Blutzuckerwerten verschiedene Möglichkeiten der Insulintherapie, wobei eine gute Patient:innen-Schulung und ein individuelles Therapiekonzept die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Therapie sind.

Bei Patient:innen mit Typ-1-Diabetes ist ab Diagnosestellung eine Therapie mit Insulin erforderlich, wobei sich diese durch den technologischen Fortschritt immer weiter verändert und individuell auf die Bedürfnisse der Patienten eingegangen werden kann.

Der Diabetes mellitus kann zu zahlreichen Folgeerkrankungen führen, die begründet sind in Schäden der kleinen und großen Schlagadern (Arterien) sowie der Nerven. Gefährdete Organe sind unter anderem das Gehirn, die Augen, das Herz und die Nieren. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer optimalen und individuell angepassten Therapie. Gerade Patienten mit Typ-2-Diabetes leiden zudem häufig an weiteren Risikoerkrankungen für das Herz-Kreislaufsystem (kardiovaskuläre Risikoerkrankungen). Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) und Fettstoffwechselstörungen sind hier von besonderer Bedeutung und müssen ebenfalls erkannt und richtig therapiert werden. Durch die vorhandenen Fachkenntnisse und Erfahrungen in der Behandlung von Patient:innen mit Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen (Lipidologie) werden in unserer Klinik die wesentlichen Risikoerkrankungen (Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen) optimal abgedeckt und die Patient:innen erhalten Therapiekonzepte „aus einer Hand“.