Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie

St. Marien-Hospital Mülheim an der Ruhr

Leistungsspektrum

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie

Wir, die Mitarbeiter der Pflegeteams in der psychiatrischen Abteilung stehen für eine professionelle, ressourcenorientierte  psychiatrische Pflege.

Gemeinsam mit den Ärzten und Therapeuten arbeiten wir in einem multiprofessionellen Team.

Es ist uns ein Anliegen die uns anvertrauten Patienten während ihres Aufenthaltes bei uns umfassend zu begleiten und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln.

Wir

  • sorgen für ein ruhiges und sicheres Umfeld und Wohlbefinden
  • bieten Unterstützung und Begleitung bei allen Alltagsaufgaben
  • fördern und erhalten lebenspraktische Fähigkeiten und Selbständigkeit
  • (helfen bei der Körperpflege und bei der Einhaltung der Körperhygiene)
  • helfen beim Aufbau und bei der Einhaltung einer Tagesstruktur
  • sind 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen in der Woche für sie ansprechbar
  • helfen bei der Bewältigung von praktischen Problemen
  • führen  Kriseninterventionen durch
  • begleiten in schwierigen Krisensituationen
  • führen engmaschige 1:1-Betreuungen durch
  • sind geschult in Deeskalation und im Umgang mit gewaltbereiten Menschen

Unsere pflegerischen Angebote sind:

  • gemeinsame Gesprächs- und Spielerunden
  • Einzelgespräche
  • begleitete Ausgänge
  • Außenaktivitäten
  • Einkaufstraining
  • Verschiedene Angebote zur Aktivierung
  • Snoezelen
  • Basale Stimulation
  • Backen/ Kochen
  • gemeinsames Kaffeetrinken  
  • Aromapflege
  • Angehörigenarbeit
  • Biographiearbeit
  • milieutherapeutische Demenzpflege
  • individuelle Bezugspflege

Wir pflegen einen guten Kontakt und Austausch zu verschiedenen Selbsthilfegruppen, ambulanten Pflegediensten, Wohnheimen und Senioreneinrichtungen, sowie zu den Berufsbetreuern, sozialpsychiatrischen Diensten und Behörden. Auch bei Anhörungen, MDK-Begutachtungen und Ermittlung von Pflegegraden stehen wir Ihnen zur Seite.

Viele Mitarbeiter unseres professionellen und spezialisierten Pflegeteams verfügen über Weiterbildungsqualifikationen in den Bereichen

  • Psychiatrische Fachpflege
  • Pflegeexperte  Demenz
  • Aromatherapie
  • Deeskalation
  • Adherancetherapie
  • DBT (dialektisch-behaviorale Therapie)

Die Bewegungstherapie ist ein körperorientiertes Therapieverfahren zur Behandlung von psychischen Störungen und Erkrankungen.

Im Mittelpunkt stehen das Erleben und Wiedererleben des eigenen Körpers und dessen Bewegungsraumes.

Psychische Krankheitsbilder gehen oft einher mit einer gestörten Beziehung zum eigenen Körper. In den meisten Fällen wird diese als Sensibilitätsstörung des Körpergefühls wahrgenommen. Die Folge davon ist in der Regel eine Vermeidung von Bewegung.

Die Inhalte der Therapiestunden werden von den Therapeuten ganz individuell auf den Patienten abgestimmt und gestaltet, sodass es stets genug Freiraum zum eigenen Erleben und zur Entfaltung der eigenen Beweglichkeit gibt.

Dieser Ansatz ist ressourcenorientiert und hilft den Patienten, die eigenen gesunden Anteile zu aktivieren und eine bessere Beziehung zu sich und seinem Körper aufzubauen.

Die Bewegungstherapie findet in enger Zusammenarbeit mit den multiprofessionellen Teams der einzelnen Stationen statt.

 

Zu den Angeboten der Bewegungstherapie gehören:

  • Gruppen- oder Einzeltherapie
  • Entspannung/Entlastung und Spannungsaufbau erfahren
  • Erleben und Erweitern der eigenen Bewegungsressourcen
  • Körperbewusstsein vermitteln
  • Bewegungs- und Haltungsmuster verändern
  • Psychomotorische Sinneserfahrungen erleben
  • Sozialkompetenz im Gruppengeschehen aufbauen
  • Strukturierungen ermöglichen

 

 

Ziele der Bewegungstherapie:

  • Sensibilisierung für das eigene Körper- und Bewegungsgeschehen
  • Förderung/Stärken der Beweglichkeit, des Bewegungsflusses, des Muskeltonus, der Körperkraft, der Ausdrucksfähigkeit, der Konzentration, der Atmung, der Aufmerksamkeit, der Belastbarkeit, der Kommunikationsfähigkeit und des psychischen und physischen Gleichgewichts
  • Körperentspannung
  • Selbstsicherheit
  • Stabilisierung
  • Beziehungsaufbau
  • Vertrauensaufbau
  • Entängstigung
  • Beruhigung/ Entlastung
  • Ich-Stärken verbessern
  • Selbstwahrnehmung
  • Stimmung heben
  • Orientierung
  • Strukturierung

Sensibilisierung

In der ergotherapeutischen Behandlung verfolgen wir das Ziel, jedem einzelnen Patienten nach ärztlicher Diagnose und ergotherapeutischer Befunderhebung, Wege zur Beratung, zur Behandlung sowie zur Vorbeugung aufzuzeigen und diese zu verfolgen.

Dabei ist das wesentliche Prinzip unserer ergotherapeutischen Angebote, die größtmögliche Selbständigkeit und Autonomie mit jedem Klienten  zu erreichen.

Wir arbeiten stationsintegriert und eng mit den multiprofessionellen Teams der jeweiligen Stationen zusammen.

Als Ergotherapeuten folgen wir der Verpflichtung gemeinsam mit unseren Patienten individuelle Lösungen zur Entwicklung ihrer Handlungsfähigkeit in den Bereichen

Selbstversorgung      -           Arbeitsfähigkeit        -           Freizeit

zu entwickeln.

Hierzu kommen unterschiedliche Methoden in einem vielfältigen Gruppen-  und Einzelangebot zum Einsatz.

Unser Gruppenangebot umfasst unter anderem:

  • Werkgruppen,
  • Gestaltungsgruppen,
  • Biografiegruppen und
  • Gedächtnis- und Konzentrationstraining.

Darüber hinaus bieten wir im Einzelsetting das ADL*-Training an. Dabei handelt es sich um ein individuelles Training zur Verbesserung von Alltagsfähigkeiten.

(* ADL = Activities of Daily Living = Aktivitäten des täglichen Lebens)

Die ergotherapeutischen Mitarbeiter verfügen über Weiterbildungsqualifikationen in den Bereichen:

  • Psychotraumatologie,
  • Gerontologie,
  • Fachergotherapie für Psychiatrie und Psychosomatik,
  • Fachtherapie für kognitives Training.

Auf unserer Schwerpunktstation Gerontopsychiatrie werden sowohl die psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter wie

  • PTBS (posttraumatische Belastungsstörung)
  • Depressionen im Alter
  • Angststörungen im Alter
  • Suchterkrankung im Alter

als auch verschiedene Formen der Demenz behandelt.

Das ergotherapeutische Angebot in der Gerontopsychiatrie soll helfen, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ihre Selbständigkeit  so lang wie möglich zu erhalten.

Zu Beginn der Behandlung wird ein umfassender ergotherapeutischer Befund erstellt, der die kognitiven, sensomotorischen und funktionellen Fähigkeiten erfasst sowie ein Aufnahmegespräch geführt.

So kann mit dem Patienten gemeinsam eine Therapieplanung/Behandlungsplanung erstellt werden, die alle wichtigen Einschränkungen berücksichtigt und die Ziele nach den Wünschen und Bedürfnissen des Patienten festlegt.

Integriert in das Therapie- und Behandlungskonzept sind die Angebote der Psychologischen Psychotherapeutin, der Bewegungstherapeutin, des Suchttherapeuten und der Sozialarbeiterin.

 

Ziele der ergotherapeutischen Behandlung in der Gerontopsychiatrie sind:

  • Unterstützung bei der Bewältigung von Trauer
  • Vermitteln positiver Werte
  • Psychische Stabilisierung
  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Verbesserung der Alltagsbewältigung
  • Verbesserung des Selbstmanagements
  • Verbesserung der Handlungsplanung und – Durchführung
  • Förderung des situationsgerechten Verhaltens
  • Aktivierung

Ziele der ergotherapeutischen Behandlung bei Demenz sind

  • Verbesserung der Orientierungsleistung
  • Strukturierung des Tagesablaufs
  • Erhalt lebenspraktischer Fähigkeiten
  • Verbesserung / Optimierung des Aktivitätsniveaus
  • Verbesserung des Wohlbefindens
  • Stärkung von Zuversicht und Selbstwertgefühl
  • Stärkung und Erhalt von vorhandenen Ressourcen
  • Förderung der situativen Belastbarkeit

 

Unsere Therapieangebote, auf der Grundlage der „Personenzentrierten Betreuung“ nach Tom Kitwood, sind:

  • Einzelgespräche
  • Gesprächsgruppen mit thematischem Schwerpunkt
  • Stabilisierungsgruppen
  • Kreativgruppen
  • Trainingsgruppen
  • Musikgruppe
  • ADL-Training
  • Aktivierende Veranstaltungen, wie gemeinsame Spaziergänge und/oder gemeinsamer Besuch von Kulturveranstaltungen
  • Biografiearbeit
  • Progressive Relaxation
  • 1 : 1 Betreuung

 

Milieutherapie

Gestaltung und Einrichtung der Station und des Therapieraumes entsprechen den konzeptionellen Vorgaben der Milieutherapie.

Der Milieutherapie liegt die Vorstellung zu Grunde, dass der Mensch nicht nur seine Umwelt beeinflusst, sondern gleichzeitig auch  selbst  von ihr beeinflusst wird. Somit kann sich das Milieu auf die Entstehung, den Verlauf und die Heilung von Krankheiten auswirken

Je stärker eine dementielle Erkrankung fortschreitet, umso weniger ist der Betroffene in der Lage, sich der Umwelt anzupassen. Daher zielt die Milieutherapie darauf, die Umwelt so zu gestalten, dass der Patient weder unter‐ noch überfordert wird und sich insbesondere nicht bedroht fühlt.

In der Behandlung von Patienten mit Demenz ist die Milieutherapie fester Bestandteil. Sie verdeutlicht das „ganzheitliche Behandeln“ besonders anschaulich, da sie bei Demenz – Kranken auf mindestens 4 Ebenen ansetzt, die miteinander verwoben sind:

  • am Kranken selbst
  • an seinem sozialen Umfeld
  • an seinem Wohn- und Lebensraum und
  • an der Betreuungsatmosphäre

Auf allen genannten Ebenen ergeben sich für die Milieutherapie folgende Ziele:

  • Symptomlinderung (Angst, Unruhe, Aggression)
  • Erhalt der Förderung der Alltagsbewältigungsfähigkeiten
  • Erhalt der biografischen Identität
  • Stärkung der vorhandenen Kompetenzen
  • Verminderung von Fremdheitsgefühl und Verunsicherung

Für Musiktherapie muss man nicht musikalisch sein und auch kein Musikinstrument beherrschen. Gespielt wird mit einfachen Instrumenten, denen jeder Mensch Töne entlocken kann, zum Beispiel Trommeln, Rasseln, Gong, Xylophon usw. Es kommen auch mitgebrachte Musikstücke zum Einsatz.

Musik löst – egal ob jemand aktiv musiziert oder anderen dabei zuhört – Emotionen aus. Oft werden Bilder und Erinnerungen wachgerufen, die Wirkung zeigt sich auch in körperlichen Befindlichkeiten.

Besonders wenn kommunikative Möglichkeiten blockiert sind oder auf einer verbal-rationalen Ebene Verstandenes nicht weiterhilft, lassen sich Therapieinhalte nicht nur besprechen, sondern mit den Methoden der Musiktherapie emotional, körperlich und gedanklich erleben, ausdrücken sowie in Kontakt zueinander bringen. Haltgebende und wiederentdeckte Ressourcen können nachhaltiger wirken, wenn sie emotional erlebt werden. Kreativer Ausdruck und Begegnung mit anderen Menschen wird gefördert und hilft, in die Handlungsfähigkeit zurückzufinden sowie Veränderungsprozesse in Gang kommen zu lassen.

Zusätzlich bilden sich im gemeinsamen Musizieren Muster ab, die häufig den Kontakt zu anderen Menschen bestimmen. In einem therapeutischen Rahmen können diese verstanden und spielerisch neue Verhaltensweisen erprobt werden, z. B. im Umgang mit Konflikten.

Hier ein paar Beispiele, um welche Themen es in der Musiktherapie gehen kann:

  • Welche Klänge tun mir gut?
  • Wie klingt meine Freude?
  • Was passiert, wenn meine Wut hörbar wird? Wie setze ich Grenzen?
  • Wie fühlt es sich an, wenn mir Mitpatienten den Rücken stärken?
  • Wie hören sich mein Nein und mein Ja für andere an?
  • Was hält mich von Veränderungen ab und was hilft mir dabei?

Aktuelle und geplante Angebote sind:

  • Musiktherapie im Einzel- und Gruppensetting,
  • Rezeptive Musiktherapie (mitgebrachte Musikstücke vorstellen und sich über das Gehörte austauschen)
  • Trommelgruppe (einfache Rhythmen lernen und Übungen zum aufeinander Hören)
  • Offene Gruppen zum gemeinsamen Singen und Musizieren
  • Lieder aus unterschiedlichen Kulturkreisen (und vielleicht einer fernen Heimat kennenlernen)

Grundlagen unseres Therapieverständnisses:

Jeder Mensch kann grundsätzlich eigenverantwortlich handeln und autonome Entscheidungen treffen.

Jeder Mensch trägt in sich die Fähigkeit sich zu verändern.

Jeder Mensch ist Experte für sich selbst.

Veränderungsprozesse können auf verschiedenen Ebenen stattfinden (Gefühl, Verhalten, Gedanken, sozial, mental …).

 

Unsere Arbeitsschwerpunkte:

  • Psychopathologische Befunderhebung
  • Exploration
  • Anamnese
  • psychologische Testung
  • Problem- und Zielanalyse
  • Interaktionsdiagnostik
  • Verlaufsdiagnostik
  • Einzeltherapie
  • Gruppentherapie
  • Fortbildung und Psychoedukation
  • Supervisorische Unterstützung von psychologisch-psychotherapeutisch Auszubildenden.

 

Unser Behandlungskonzept:

Das Behandlungskonzept ist leitlinienorientiert, evidenzbasiert und individualisiert. Es basiert auf Therapieschulen übergreifenden Konzepten.

Psychologisch-psychotherapeutische Angebote werden auf das vorliegende Störungsbild abgestimmt und erfolgen im Einzelgespräch und in Gruppen.

Die Zielsetzungen der Gruppentherapien sind vielfältig. So werden Informationen zum Krankheitsbild gegeben (Psychoedukation) und Methoden vermittelt und erarbeitet, die Stress und belastende Gedanken reduzieren, die Entspannungsfähigkeit und die Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit verbessern. Falls angezeigt, besteht die Möglichkeit an Gruppen teilzunehmen, in denen der Selbstwert gestärkt, Angst reduziert und der Umgang mit anderen belastenden Emotionen und die Verbesserung der Selbstsicherheit und Problemlösefähigkeit trainiert wird. Zudem gibt es Angebote zum Umgang mit traumatischen Ereignissen und Sucht.

 

Praktika für Psychologiestudierende:

Für Psychologiestudierende bietet der psychologische Dienst Praktikumsplätze für Pflichtpraktika ab einer Mindestdauer von 6 Wochen an. Gerne können Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit einem konkreten Zeitraum, in welchem Sie Ihr Praktikum ableisten wollen, zusenden, wenn Sie über Vorwissen in Klinischer Psychologie (z. B. Störungsbilder und Diagnostik, Psychopathologie, Methodenwissen) verfügen, damit Sie auf dieser Grundlage erste praktische Erfahrungen machen können.

Unser sozialdienstliches Team:

Annette Pattberg (Diplom-Pädagogin)

Annika Dömges (Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin BA)

Lutz Gierig (Diplom-Sozialpädagoge, Psychotherapeut)

Marcel Spieß (Sozialarbeiter, Sozialpädagoge BA)

 

Die MitarbeiterInnen des psychiatrischen Sozialdienstes

  • beraten in sozialrechtlichen Fragen,
  • vermitteln Hilfs- und Nachsorgeangebote,
  • helfen bei der Antragstellung und der Vermittlung in Senioreneinrichtungen, Kurzzeit- oder Dauerpflege, Wohngemeinschaften, BeWo, u.a.
  • geben Informationen zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen
  • helfen bei der Einleitung und Beantragung von gesetzlichen Betreuungsverfahren,
  • geben Ihnen Informationen zur Suchtproblematik,
  • leisten psychosoziale Krisenintervention,

arbeiten im multiprofessionellen Team und stellen den Patienten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit.