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Gezielter Einsatz von Antibiotika hilft Resistenzentwicklungen zu verringern

19.11.2021 Geriatrie-Zentrum Haus Berge, Philippusstift

Einmal in der Woche – jeweils donnerstags - treffen sie sich: die Mitglieder des multidisziplinären ABS-Teams am KKE. Zunächst im Geriatrie-Zentrum Haus Berge, anschließend im Ärztezimmer auf der A1 im Philippusstift. Ge-meinsam schauen ABS-fortgebildete Kliniker:inen, ein Mikrobiologe und der Krankenhaushygieniker dann gemeinsam mit der Fachapothekerin auf die Befunde.

Mit dem Ziel: Beste klinische Behandlungsergebnisse bei den Patient:innen zu erzielen, die Toxizität dabei auf ein Minimum zu reduzieren. Und das durch eine kontinuierliche Verbesserung der Verordnungsqualität von Antiinfektiva.             

„Über diesen Weg lässt sich ein vermehrter und unkritischer Einsatz von Antibiotika reduzieren“, berichtet Dr. Christoph Weyland. Für das Team ist der 18. November eines jeden Jahres ein besonderes Datum: Neben dem Start der World Antimicrobial Awareness Week wird auch der Europäische Antibiotikatag ausgerufen.

Das Bewusstsein für die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch Antibiotikaresistenzen zu schärfen und die Bedeutung eines umsichtigen Antibiotikaeinsatzes für die öffentliche Gesundheit deutlich zu machen, das haben sich die Väter der Idee aus dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schon 2008 auf ihre Fahnen geschrieben. Doch EU-weit nimmt die Zahl der mit resistenten Bakterien infizierten Patienten weiter zu.

„Der umsichtige Einsatz von Antibiotika kann dazu beitragen, die Entwicklung resistenter Bakterien zu stoppen und die Wirksamkeit von Antibiotika für den Einsatz zukünftiger Generationen zu erhalten“, so das Credo des ABS-Teams. Dabei ist die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen wichtig. „So wie es das One-Health-Konzept vorsieht“, erklärt Christoph Weyland. Resistenzen kennen keine Grenzen und können sich zwischen Mensch, Tier und Umwelt verbreiten. Daher sind Human- und Veterinärmedizin ebenso wie die Umweltwissenschaften gefordert.

Doch auch jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten. Deshalb werben die Teammitglieder dafür, bei banalen Erkältungskrankheiten keine Antibiotika einzunehmen. Die helfen ausschließlich gegen Bakterien, nicht bei Viruserkrankungen.